Plantagen und Louisiana State Capitol

Auf in die Hauptstadt von Louisiana, nach Baton Rouge. Erst einmal geht es kilometerweit auf „Stelzen“ mit dem Highway durch die Atchafalaya-Sümpfe.

Da wir in unser Hotel erst Nachmittags rein kommen, geht es direkt parallel zum Mississippi nach Norden zur Rosedown Plantation. Erbaut 1832, damals natürlich noch von Sklaven, die dann nachher dort auf dem Baumwollfeldern gearbeitet haben.

Im sehr geringen Eintrittspreis von 12$ ist eine 45Minuten Führung mit drin, da sich die Plantage als Museum mittlerweile im Besitz des Staates Louisiana befindet. Es sind unglaublich viele original Möbel, Kleider, Notizzettel, Geschirr, Spielsachen etc. aus den letzten 190 Jahren vorhanden

Das Stick-Bild auf dem Bild rechts vor dem Kamin ist von Martha Washington (der Frau des ersten Präsidenten) hergestellt worden und schon vor Erbauung des Herrenhauses im Familienbesitz. In den Räumen kommt man sich vor wie bei „Vom Winde verweht“ oder „Fackeln im Sturm“….

Die junge Lady, die die Führung macht, erzählt witzig und anschaulich von der damaligen Zeit, vergleicht die damals üppig am Po aufgestellten Kleider mit den Kardeshians, und erklärt, dass die damalige Hausherrin im Civil War, als die Soldaten das Haus stürmen wollten sich einfach in Unterrock hingestellt und laut geschrien hat, dass man doch so etwas einer Lady nicht antuen kann, sie „unbekleidet“ zu überraschen. Die Soldaten sollen sich verwirrt und verschämt zurückgezogen haben, was erklären soll, warum das Herrenhaus den Krieg nahezu unbeschadet überstanden hat.

Sie erläutert auch ironisch, dass es ja praktisch war, das die Sklaven Wasser in die erste Etage schleppen konnten, um den Tank über der Dusche zu befüllen, damit die Herrschaften damals den absoluten Luxus einer Dusche genießen konnten.

Wirklich sehr lohnenswert, vor allem auch die riesigen Gärten, die heute aber nur einen Bruchteil des gesamten Baumwolle-Plantagen Gebietes darstellen, auf welchem (Plantage, Haus + Garten) bis zu 450 Sklaven gearbeitet haben. Nach der „Sklavenbefreiung“ haben 300 davon als Pächter auf eigenen kleinen, aufgeteilten Grundstücken gegen eine Pacht von 10% weiter gearbeitet.

Hat sich wirklich gelohnt! Wir fahren zurück nach Baton Rouge zum neuen State Capitol, das 1932 errichtet wurde, weil das alte zu klein war. Sieht außen heroisch klotzig aus, auf den Stufen sind die Namen und „Beitrittsdaten“ der einzelnen Staaten zur Union eingraviert.

In die prächtige Eingangshalle kommt man wie immer nach einem Sicherheitscheck wie beim Flughafen, dafür sind die öffentlichen Gebäude immer kostenlos.

Die vielen Fahnen zeugen von der bewegten Geschichte der vielen „Herren“ über Louisiana in den letzen Jahrhunderten. Tatsächlich findet im Senats-Saal auch eine Sitzung mit einigen Personen statt. Man darf rein sehen und zuhören, der Security Mann am Eingang wacht über den Zutritt.

Natürlich besuchen wir auch den Bereich, wo der „Planer“ des Neubaus, Huey Long 1935 erschossen wurde. Ein anderer Tourist betrachtet interessiert das Original Einschuss-Loch in der Säule

Danach geht es in die 27 Etage, wo man eine prächtige Aussicht über Mississippi, Park und Umgebung hat.

Als wir zum alten State Capitol kommen, hat das seit 20 Minuten zu, hätten wir wohl umgekehrt machen sollen, egal, durch eine Seitentür im Zaun kommt man wenigstens noch aufs Grundstück.

Schräg gegenüber kommt man zur Waterfront am Missisissippi

Hier hat man noch einmal einen schönen Blick auf die tolle Brücke, über die wir eben gefahren sind und kann auf das Museumsschiff USS Kidd blicken.

Daneben liegt eines von 3 Mississippi- Kreuzfahrtschiffen, alle im Old-Style eines Schaufelrad-Dampferst

Zum Abschluss erheitert uns eine Gruppe von Kids, die einen Musikvideo drehen, grauenhaft schlecht und sehr lustig.

Vorbei an den modernen Bibliothek/Bücherei (Library) zurück zum Auto

Kurz bei Walmart mit Abendessen eindecken, dann einchecken in dem Appartement Hotel, mit einem wirklich tollen Zimmer, leider ist am Wochenende lautstarke Party von einigen anderen Gästen an dem Grillplatz in Innenhof. Aber eigentlich kann man sich in den USA darauf verlassen, das um 22 Uhr Ruhe ist, hoffen wir mal, dass das heute auch so ist 😉