Jurien Bay bis Yallabatara

Geweckt werden wir von irgendwelchen Vögeln, die über unser Camperdach trippeln und dem lauten Ruf der Rosa Kakadus. Die Nacht war Lausekalt, knapp 8 Grad, gut, dass wir auf Anfrage eine zweite Decke bekommen haben, so dass sich jeder in eine einwickeln konnte, statt sich gemeinsam nur zuzudecken. Um 8 Uhr tauschen plötzlich 2 Familien mit Kindern auf, die an der Farm-Führung samt Schaf-Fütterung teilnehmen. Auch 2 Bienenstöcke gibt es.

Wir fahren weiter nach Norden durch recht gleichförmiges Buschland, ab und zu kann man einen Blick aufs Meer erhaschen. Wir machen einen Stopp bei der Greenough Wildlife and Bird Park, einer Auffangstation für kranke oder zurückgelassene (Jung-) Tiere. Es ist witzig, die kleinen Kängurus zu füttern, die sich z.T. an der Hand festhalten, bei den Emus muss man mit den scharfen Schnäbeln aufpassen.

Weiter nach Geraldton, die „größte Stadt nördlich von Perth“, deren Attraktionen sich außer 3 älterer Gebäude auf eine 200m lange Straße mit Shops und Restaurants und einen Hafen samt City Beach beschränkt. Aber lustige Absperr-Pöller haben sie.

Dann vorbei an der Pink Lagoon bei Port Gregory, wo Algen und Salz die Lagune in diese interessante Farbe tauchen.

Ich habe die blöde Idee, den Lucky Bay Campground aufzusuchen, der „in den Dünen direkt am Strand“ liegt. erstens fährt man 6 km mal mehr mal weniger löchrige Sandpiste dorthin, dann liegen die Sites tatsächlich im Gestrüpp der Dünen, nur gibt es kaum Wege zum Strand. Nette Camper zeigen uns einen davon und nach Überwindung von 2 Hügeln haben wir wenigstens das geschafft.

Wir stellen uns halbwegs windgeschützt hin, so dass wir wenigstens draußen essen und lesen können, bis es dunkel wird, und sind auch nicht unglücklich, dass wir nicht mit 4WD weiter hinten bis an den Strand fahren kann, da fliegt man wahrscheinlich weg!

Nach Schwierigkeiten mit dem Camper nach Norden

Wir frühstücken in unserem Appartement, spülen und packen die Sachen und lassen uns von der Rezepzionistin ein Taxi bestellen, das uns sogar schon um 9:15 Uhr bei Apollo Camper absetzt, soweit so gut…das wars dann auch mit gut…

Bei der Belastung der Kreditkarte mit der Kaution gibt es Probleme, dabei hatten wir extra den Kreditrahmen erweitert, weil wir 2018 schon nicht gecheckt haben, dass nicht wie in den USA erst bei einem Unfall auf die Summe zugegriffen wird, sondern sofort und sie erst nach unfallfreier Fahrt zurück erstattet wird (damals konnten wir plötzlich nichts mehr bezahlen und mussten mit Visa Deutschland telefonieren, um weiteres Geld zu bekommen…).

Also stimmen wir dem Deal zu, gegen eine höhere Grundsumme von der Kaution befreit zu werden, aber auch die lässt sich nicht buchen, so eine Sch…..Also wieder bei Visa angerufen, Problem ist, dass das Buchungssystem mit Eingabe unserer Kreditkartendaten nicht den deutschen Sicherheitsstandards entspricht…die Karte muss in ein Lesegerät eingesteckt werden…das es hier seit 3 Jahren nicht mehr gibt. Am Telefon ist der einsame Held der Nachtschicht (in Deutschland ist es ja nun 4 Uhr morgens..) und er weiß auch nicht weiter…

Nachdem wir aber ausreichend darlegen können, dass wir die Buchung autorisieren (wir konnten alle unsere letzten 3 Zahlungen aufzählen, meinen Geburtstag und die Farbe meiner Kreditkarte nennen) gibt er die Zahlung (unter wiederholtem Protest) frei. Bin dann bei 15 min mit dem Handy aus Australien telefonieren mal auf die Telefonrechnung gespannt…

Also los zum Supermarkt…dort können wir die Schiebetür aber nicht abschließen (verdammte Sch….). Zurück zu Apollo, der nette Techniker ist auch verwirrt…muss den Camper eben in die Werkstatt bringen…nach 15 min zurück, Sand im Kontakt hat den Verschluss blockiert..heute ist echt der Wurm drin!!!!! Dann Großeinkauf direkt in der Nähe, nördlich von Perth kommt nicht mehr viel, das bei Ebay ersteigerte gebrauchte Navi tut wenigstens seinen Dienst und führt uns aus der City raus zum Nambung Nationalpark.

Nach einem skeptischen Blick und der Zusicherung, dass man das nicht ganz so schnittige Mobil ausreichend beherrscht, lässt man uns auf den 5 km Rundparcours durch die Pinnacles (Steinerne Felsformationen, die aus dem Sand ragen) . Ganz nett einige schöne Fotos:

Dann die restlichen 30km zu unserem ersten Übernachtungspunkt, einer Farm zwischen Cervantes und Jurien Bay im Nirgendwo (dank Wikicamps gefunden).Wir sind die einzigen Gäste zwischen Hühnern, Schafen und Truthähnen ;-). Dann erst mal auspacken, wir glauben gar nicht, dass wir den Inhalt vom großen Koffer und der große Tasche irgendwie untergebracht bekommen, aber klappt, und das Bett umbauen auch.

Dann Abendessen (Salat!!) und anschließend Füße hochlegen, Chips und Wein – das brauchten wir jetzt. Ab morgen wird alles besser !!!