Nach dem Chaos-Tag gestern starten wir in unserer neuen Unterkunft ganz ungewohnt nicht mit unserem eigenen Müsli, sondern es gibt ein Frühstücksbuffet, das im Preis enthalten ist. (Ist eben ein Hotel, kein Appartement).
Gestern Abend haben wir online noch für 9:30 Uhr eine Swamp-Tour gebucht, also eine geführte Bootstour durch die Sümpfe, die am nahegelegenen Martin-Lake startet.

Als Shawn, unser Guide von Cajun Swamp Tours sieht, dass wir uns mit unserem neuen DEET Insektenschutz einsprühen wollen, sagt er, hier gäbe es keine Moskitos – na sowas?! Also schnell hinter der Autotür lange Hose und Hemd gegen kurze Hose und T-Shirt gewechselt und los gehts.

Wir sind nur 8 Leute + Shawn, er kurvt uns sicher mit dem kleinen Boot durch die tolle Umgebung, erzählt Hintergründe über Geschichte, Flora und Fauna, und macht dazwischen Witze, die nur die anderen 6 Leute verstehen, dafür ist unser Englisch dann doch nicht gut genug. Wir sehen einige eher kleinere Alligatoren, Schildkröten und jede Menge Vögel.

Uns begeistern die Fischadler mit ihren Jungen im Nest und 2 verschiedene Spechte, sowie die Aninghas (Schlangenhals-Vögel), aber noch mehr die tolle Natur mit den im Wasser stehend Bäumen, mit Spanish Moss behangen, die so typisch für die Südstaaten sind.

Die 1,5 Stunden sind abwechslungsreich und interessant, ein absolutes Highlight! Dann geht es 50 Minuten weiter südlich nach Avery Island, wo sich der Stammsitz von Tabasco befindet, den Mr.Ilhenny dort 1868 errichtet hat.

Die Tour startet im Museum, mit alten Fotos, Utensilien und Artefakten, sowie ersten Infos.

Man läuft alleine und folgt den Schildern und kann sich alle so kurz oder lang ansehen, wie man will

Es geht in ein Beispiel – Gewächshaus, zu den Maische-Fässern und den Gär- und Fermentier Räumen, wo die Chili-Maische dann gut verschlossen wird (man riecht es trotzdem schon von weitem).

Das ganze muss dann 3 Jahre ziehen!!! Es gibt nicht nur die uns in Deutschland/ Europa bekannten Sorten, sondern jede Menge Abwandlungen davon, mit unterschiedlichen Schärfegraden. Man bekommt ein paar Salzstangen und kann dann an den Spendern kleine Mengen in Schälchen füllen und alles durchprobieren.

Natürlich kaufen wir auch welche, z.B. Raspberry Chipotle, aber nur die „normale“ Größe, nicht die Riesen-Flaschen, die es auch gibt. Nach einem Mittags-Snack geht es rüber in die Jungle Gardens.

Mr. Ilhenny (der Gründer von Tabasco) hat dort rund um das Wohnhaus zusammen mit seiner Frau Avery auf „Avery-Island“ einen botanischen Garten mit verschiedenen Bereichen angelegt, durch den man mit dem Auto fahren kann (ja so sind sie, die Amis 😉 )

An mehreren Stellen kann man aussteigen und kleine Trails zu Fuß gehen, muss aber aufpassen.

Wen wir aber auf jeden Fall sehen, sind die schnell hier eingewanderten Alligatoren, eine Lady von der Bootsfahrt hat auch erzählt, sie hätte (in Florida) auch regelmäßig welche im Garten….

Zur Beruhigung: Alligatoren sind viel ausgeglichener und „ruhiger“ als Krokodile, und greifen Menschen nur an, wenn man sie provoziert oder deutlich zu nahe kommt. Also etwas Vorsicht reicht.

Der letzte Stopp ist Bird Island, wo die Ilhennys bequeme Brutplätze für 3 Reiher-Arten, Ibisse und Aninghas anbieten, die zahlreich genutzt werden

Ein rundum schöner Tag, der den Grusel-Tag gestern komplett vergessen lässt. Heute also zur Feier des Tages statt zum runterspülen des Frustes wieder ein Bier in der Parish Brewery, die sowieso auf unserem Rückweg nahe beim Hotel liegt. Wir lernen noch das DIPA Double Indian Pale Ale heißt, wegen des hohen Anteils von Hopfen „fruchtiger“ ist, aber auch einen Alkohol-Gehalt von 5 bis zu 9% hat.

