Nur 20 km vom Campground stoppen wir am Visitor Center von Mount Barker, weil es dort kostenloses wifi gibt. Wir sitzen im Camper, ich google „Steißbeinprellung“ und checke die Wetterberichte. Wir gucken ob es wichtige Mails gibt (naja, es ist Montag morgens 4 Uhr in Deutschland, da ist es im Büro noch ruhig ;-)) der Leihwagen Vermieter für die letzten beiden Tage bestätigt die vereinbarte Abholung, alles gut…noch. Wir posten bei WhatsApp und Instagram und wollen weiter…nix! Wir haben das Licht angelassen und die Zündung auf on, weil wir noch die Fenster runter gelassen haben, das hat der alten Batterie den Rest gegeben.
Obwohl das Control Panel locker 12 V anzeigt ?! Ich quatsche den nebenan arbeitenden städtischen Gärtner an, der sofort bereit ist und „mal eben schnell“ fährt und eine Starterbatterie und Kabel holt. Unter der Motorhaube ist aber keine Batterie… ich finde sie unter dem hinteren Sitz, wir klemmen an, immer noch nichts…shit…der Anlasser?

Im Visitor Center sagt man uns, dass nur 200 m entfernt eine Autowerkstatt ist – so ein Glück kann man kaum haben! Der Chef selber kommt und stellt fest, dass die Innen- Batterie die zweite für Licht, Kühlschrank, Wasserpumpe etc. ist. Die Autobatterie lokalisiert er unter dem Beifahrersitz, aber kaum zugängig…aber im Motorraum sind zwei Kontakte zum Überbrücken- da hat sich Mercedes ja richtig was bei gedacht!

Ein mal gezündet und er läuft wieder- guter Job, DANKE!!!! Wir lassen 2 Tankstellen aus und trauen uns erst nach 120km zu tanken, er startet auch alleine wieder anstandslos. Nach weiteren 120km sind wir im Hinterland Dorf Narroging, wo wir nicht die erwarteten Infos zu den Dryandra Woodlands bekommen, das Visitor Center hat geschlossen („sorry, no Volunteers“), der wifi-Hotspot funktioniert nicht, (wir waren wohl von den Visitor-Centern der andern „Städte“ verwöhnt). Immerhin eine schöne (geschlossene) Townhall (Stadtverwaltung) haben sie hier.

Der nette Mann von der Pharmacie gibt uns den Hinweis, wo wir hin müssen. Aber bis zu dem Punkt wo wir hin wollen, sollen es dann nach 40km Fahrt noch mal 11km Lehmpiste sein, ebensoviel oder mehr bis zur nächsten Asphalt-Straße…..NEIN, dass sind die Dryandra Woodlands und die Barna Mia Auffang-Station mit Schwerpunkt seltene nachtaktive Tiere, (die aber nicht mal auf der Info-Karte am Straßenrand verzeichnet ist?!?) dann doch nicht wert, zumal es ja schon 1,5 Stunden später ist als gedacht.
WikiCamps durchforstet und einen gut bewerteten nahe gelegenen Stellplatz in dem Ort mit dem seltsamen Namen „Wandering“ ausgesucht, der gut 60 Camper aufnehmen könnte, es stehen 3 Wohnmobile und ein Zelt, bezahlen muss man am mit einem Mitarbeiter besetzten Stadt-Office, gegenüber der einzigen Taverne. Aber sie haben neben dem Platz einen sehr liebevoll angelegten 1,3km Info-Rundweg zur 150 jährigen Geschichte und Flora und Fauna.

Die Rentner von den anderen Campern laden uns zum Grillen ein, wir lehnen dankend ab, da wir unsere für die letzten 2 Tage eingekauften Lebensmittel nicht wegwerfen wollen, so kommen dann die beiden Jugendlichen mit dem Zelt in den Genuss des gut riechenden Grillguts.

Wir flüchten vor den in der Dämmerung angreifenden Mücken in den Camper, die Kids in die Communal Kitchen (das beleuchtete Gebäude siehe Foto). Eigentlich haben alle Campingplätze für Leute mit Zelt, oder für welche, die keinen eigenen Grill mitschleppen Gemeinschafts-Küchen und große Gasgrills zur freien Verfügung- sehr nett!
